Stadtspaziergang - Auf den Spuren des Bibers

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2,14 km lang
Stadtrundgang
Für den Namen unserer Stadt gibt es mehrere Deutungen, eine davon geht zurück auf die niederdeutsche Form "bever" für den Biber. Nur wenig oberhalb der Stadt mündet der Bever-Bach in die Weser, auf seinem Schwemmkegel wurde Beverungen gebaut. Der historische Spaziergang durch die Stadt bietet Ihnen einen Einblick in das alltägliche Leben - heute und gestern.

Unser Stadtspaziergang durch Beverungen beginnt an der Weser. Folgen Sei einfach den beschriebenen Punkten, dann kommen Sie an den ausgewählten Orten vorbei.

A: (Weserstr. 24)  Fährhaus, erbaut 1853, technisches Denkmal mit großer hölzerner Seilwinde, die zum Spannen des Fährseils diente. Die Fähre, zuerst erwähnt im Jahre 1417, verband Beverungen mit Lauenförde, befand sich aber früher weiter stromab. Bei Hochwasser wurde ein Korb zur Personenbeförderung verwendet. Eine Überfahrt kostete 1877 pro Person 4 Pfennig, bei Nacht und Hochwasser das Doppelte. Die Fähre war eine wichtige Einnahmequelle für die Stadt. Mit dem Bau der Weserbrücke 1902 endete das Fährgeschäft, lebte dann jedoch nach der Sprengung der Brücke 1945 bis zu deren Neubau 1950 wieder auf.
B: (Weserstr. 31) Das Zollhaus ist ein zweischossiges traufenständiges massives Gebäude von 1831/32 über hohem Kellersockel, doppelläufige Freitreppe, errichtet im Zusammenhang mit der Weserfähre, die ins ehemals hannoversche Lauenförde führte.
C: (Weserstr. 23) Giebelständiger Fachwerkbau mit gleichzeitiger Utlucht (befensterter Vorsprung aus der Gebäudefront als Teil des Innenraumes) unter eigenem Giebel, erbaut im 17. Jahrhundet. Erdgeschoss durch Ladeneinbauten verändert. In der ehemaligen Ackerbürgerstadt Beverungen finden wir das Niederdeutsche Hallenhaus, allerdings mit der Hausumkehr, d.h. die Wohnräume vorn an der Straße, die Stallungen und Dungstätten hinten. Die Häuser werden mit Bundsandsteinplatten, sogenannten Sollingplatten gedeckt, die eine feuerschützdende Wirkung haben und die bis heute an verschiedenen Gebäuden erhalten blieben. 
D: Katholische Kirche. Dieser 1682 - 1698 erbaute Saalbau mit Polygonabschluss verfügt über einen Westturm mit welche Haube (mehrfach geschweifte Turmbedachung), eine reiche barocke Ausstattung aus der Erbauugszeit, wie z.B. dem Hochaltar mit einem Gemälde von Johann Georg Rudolphi und einer Doppelmadonna. Über dem Eingangsportal befindet sich das Wappen des Paderborner Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg, unter dem der Bau begonnen wurde.
E: Der Name ,,Kellerplatz" ist über die Jahrhunderte im Beverunger Sprachgebrauch veranket geblieben, er verweist auf die zeitweise im Rathauskeller untergebrachte Gastwirtschaft. Der ursprüngliche Brunnen entstand im Jahre 1929, diente als Kriegerdenkmal und wurde durch eine 1945 zerstörte Rolandsfigur geziert. 1966 erfolgte der Abbruch des Brunnens. Im Jahr 1987 wurde ein neuer Brunnen mit einer St. Michalesfigur durch die ,,Beverungia", einer Vereinigung von Korpsstudenten, errichtet. Dieser Brunnen bewahrte ein Geheimnis: In ihm befindet sich eine Zapfanlage für Bier.
F: (Weserstr. 12) Das heutige Rathaus ist 1871-73 durch den Umbau von zwei miteinander verbundenen Bürgerhäusern entstanden, die zuvor dem bedeutenden Bürgermeister und Kaufmann Grasso gehörten. Der Fachwerkgiebel stammt aus dem 17. Jahrhundert mit der Inschrift: RENOVATUM 1660. Im Rathaus waren zeitweise Schule, Kindergarten, Amtsgericht und Stadtwaage untergebracht. An der Rückseite befindet sich ein kleines Barockportal, das der Rentmeister Casper Bömer für seinen hinter dem heutigen Rathaus gelegenen Garten 1686 anfertigen ließ.
G: (Weserstr. 10) Dieses zweigeschossige Fachwerkgiebelhaus mit Utlucht von 1662 und Sandsteindach wurde von Cordt Holstein, einem reichen und mächtigen Bürgermeister der Stadt, errichtet. Es besticht durch die reiche Ornamentik auf den Balkenhölzern unter den vorkragenden, mit Psalmsprüchen beschrifteten Schwellbalken der Stockwerke und Giebel. Dort thront auch ein Doppeladler als Symbol des Reiches.
H: (Weserstr. 6) Die historische Fachwerkfassade von 1693 mit reicher Verzierung dient als Verblendung vor dem neu erbauten Gebäude. Besondere Merkmale sind die große Toreinfahrt mit seitlichen Ständern und der Torbogen mit Blumenvasen und Ornamenten. In der Zone des Oberlichtes steht die Figur des heiligen Sebastian zwischen Jesus- und Marienmonogrammen. Erbaut wurde das Gebäude durch den ehemaligen Bürgermeister Christoph Sieker.
I: (Weserstr. 4) Dieses Gebäude ist ein 2 1/2- geschossiges Fachwerkgiebelhaus von 1611 mit Sollingplattendach, übergiebeltem Vorbau (Utlucht), Schnitzbalken und Inschriften. Das Hauptgeschoss mit Toreinfahrt wird von großen, zweigeschossigen Stubeneinbauten flankiert. Das über dem Schwellbalken gelegene Stockwerk war der Speicher. Das älteste Fachwerkgiebelhaus der Stadt wurde seit dem 17. Jahrhundert als Gasthaus genutzt. Der 6,50m tiefe Brunnen im Haus ist eine Besonderheit, weil gewöhnlich die Brunnen außerhalb der Gebäude lagen. Der Brunnen kann besichtigt werden. 
J: (Weserstr. 13) Dieses zweigeschossige Steingebäude (Traufenhaus) wurde um 1790 errichtet und diente als Apotheke. Die Mittelachse ist geprägt durch den über eine kleine Freitreppenanlage erreichbaren Eingang. Die Größe und Verteilung der Dachgauben in den mit Sollingplatten gedeckten Mansardendächern betont die Stattlichkeit und ist Ausdruck des Wohlstands der Oberschicht.
K: (Burgstr. 30) Dieses zweigeschossige Fachwerkgebäude mit Sollingplatten aus dem 18. Jahrhundert wird  fast durchgängig seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Gaststätte genutzt. Zeitweise gab es eine parallele Nutzung als Kolonialwarengeschäft.
L: (Burgstr. 32) Dieses Fachwerkgiebelhaus von 1740 wurde als sog. Ackerbürgerhaus errichtet. Der Fachwerl-Vierständerbau verfügte früher über eine hohe Durchgangsdiele. Erwähnenswert sind die schmalen zweigeschossigen Seitenschiffe sowie die Säulen mit Weinranken.
M: (Burgstr. 26) Dieser dreigeschossige Sollingquaderbau von 1892 mit Staffelgiebel, seitlichem Anbau und Treppenturm wurde bis 1969 als Amtsgericht genutzt, worauf auch das Preußenadler-Relief über dem Rundportal verweist. Das Schieferdach unterstreicht den Neo-Renaissancestil. Das Gebäude wurde im Bereich der ehemaligen Vorburg errichtet.
N: (An der Burg 4) Die Burg wurde 1330/32 zur Sicherung der Grenze und der Weserschiffahrt durch den Fürstbischof von Paderborn, den Abt von Corvey und den Ritter von Brakel errichtet. 1632 Zerstörung durch Hessen und Schweden, 1650 Wiederaufbau nach dem 30-jährigen Krieg. 1860 erfolgte ein Abriss der Burg bis auf das Rentmeisterhaus und den Wohnturm. Der fünfgeschossige Bruchsteinbau, gedeckt mit Sollingplatten, verfügt über einen Giebelausbau in Fachwerk an der Stockwerkgesimsbänder. Im Laufe der Jahrhunderte erfolgte eine vielfältige Nutzung u.a. als Speicher, Gefängnis, Jugendherberge und Stuhlmuseum.
O: (An der Burg 1) Das zweigeschossige, zur Straße traufenständige Fachwerkgebäude verfügt im Obergeschoss sowie im Giebeldreieck über vorkragende Sichtbalken. Die Füllhölzer mit Zahnschnitt, die rückwärtige Traufwand und der zur Weser orientierte Giebel sowie der hohe Brcuhsteinsockel stammen aus sem Jahr 1650. Der Fachwerkbalkon ist eine Ergänzung des 20. Jahrhunderts. Das Gebäude wurde ursprünglich durch den ,,Rentmeister" als Vertreter des Fürstbischofs von Paderborn genutzt.
P: (Kolpingstr. 5) Im Jahre 1926 Errichtung des Kolpinghauses mit Saal und Bühne. 1976 Abriss des Gebäudes und Errcihtung der ersten Stadthalle, die jedoch am 26.12.1996 Opfer eines Großbrandes wurde. Im Jahr 1998 konnte an gleicher Stelle die neue Stadthalle eingeweiht und damit  die Tradition eines vielfältigen kulturellen Angebots fortgesetzt werden.
Q: Diese schlichte, geostete Sallkirche mit Westturm wurde 1865/66 durch den Baumeister Krekeler errichtet. Der Erweiterungsbau stammt aus den Jahren 1966/67
R: (Lange Str. 3) Das zweigeschossige Traufenhaus mit Mansardendach, Freitreppe mit Ausleger und Wetterfahne wurde 1794 errichtet. Erbauer war der Nachkomme des Tiroler Kirchenbaumeister Carl August Weyrather, der einer sehr wohlhabenden und angesehenen Familie entstammen. Aus dieser Familie stammten die mütterliche Vorfahren des Dichters Hermann Löns.
S: (Lange Str. 23) Der Gedenkstein wurde 1988 für die jüdische, in klassizistischen Formen errichtete Synagoge von 1850 errichtet. Obwohl diese trotz der Schändung 1938 die nationalsozialistische Diktatur überstand, verkaufte sie 1953 die Jewish Trust Company. Nach der Nutzung als Möbelgeschäft wurde das Gebäude 1969 ebgerissen. Beverungen besaß eine bedeutende jüdische Gemeinde, an die auch noch der große Friedhof außerhalb der Stadt an der Straße nach Dalhausen erinnert. Die so genannte ,,Stolpersteine" erinnern an die ehemaligen jüdischen Bewohner der Stadt.
T: (Lange Str. 43) Das zweigeschossige Fachwerkgiebelhaus mit Fachwerkverziehrung stammt aus dem Jahr 1690. Ein Schmuckelement sind windende Weinranken.
U: (Lange Str.45) Das zweigeschossige Fachwerkgebäude verfügt über klassizistische Stilelemente.
Durch die Mühlen- und Brinkstraße zurück zum Ausgangspunkt Fährhaus.

Gut zu wissen

Anreise & Parken

Ein kostenloser Parkplatz befindet sich am Dampfer.

Autor:in

Hermann-Josef Sander

Organisation

Tourist-Information Beverungen
Tourdaten
Start: Fährhaus
Ziel: Fährhaus

sehr leicht

00:50:00 h

2,14 km

35 m

35 m

90 m

103 m

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